jeudi 31 mars 2011

Campen und Campingplätze in Schweden

Campingplatz und Stugby

Die schwedischen Campingplätze zählen jedes Jahr nahezu 15 Millionen Übernachtungen, wobei Deutschland, nach Schweden und Norwegen, mit über 700.000 Übernachtungen im Jahr die dritte Stelle einnimmt, ohne dass hierbei jedoch Übernachtungen im Zelt außerhalb der offiziellen Campingplätze gerechnet sind.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass man sich zur Hochsaison oder zu besonderen Ereignissen rechtzeitig vorher anmelden muss, auch im hohen Norden des Landes. Nahezu alle Campingplätze Schwedens bieten nicht nur Stellplätze für Wohnmobile, Wohnwagen und Zelte an, sondern meist auch Stugor, die bisweilen über einen relativ hohen Komfort verfügen. Ein Katalog mit allen Campingplätzen, die im schwedischen Campingclub vertreten sind kann über Göteborg online angefordert werden.

Da die Mehrheit der schwedischen Campingplätze dem SCR (Sveriges Campingföretagares Riksförbund) angeschlossen sind, ist es sinnvoll sich die CCS-kort, die Camping Card Scandinavia, zu beschaffen, da diese Karte von allen dem SCR angeschlossenen Zeltplätzen gefordert wird. Die Karte kann sowohl über Internet als auch bei Ankunft am Campingplatz erworben werden und gilt jeweils für ein Kalenderjahr.

Seit 2009 ist die Qualität eines schwedischen Campingplatzes nicht nur an bis zu fünf Sternen zu erkennen, sondern auch an einer farbigen Einstufung, die Auskunft über Hygiene, Service, Freizeitanlagen, Umweltbedingungen und angebotenen Aktivitäten erteilt. Alle dem SCR angeschlossen Plätze mit gutem Niveau haben diese Markierung deutlich sichtbar am Eingang des Campingplatzes angebracht.

Zelten in der Natur

Wer in der freien Natur zelten will, muss sich an die Regeln des Allemansrätten (Jedermannsrecht) halten, was bedeutet, dass Motorfahrzeuge jeder Art und Wohnwagen ohne ausdrückliche Genehmigung des Besitzers nicht geparkt werden dürfen oder auf entsprechend markierten Parkplätzen stehen müssen, auch wenn es sich nur um eine Nacht handelt.

Da das Allemansrätt die Natur schützt und dem Menschen daher nur ein Nutzungsrecht bietet, ist zu beachten, dass ein Zelt nur außer Sichtweite von Häusern und in der Regel nur 24 Stunden lang an der gleichen Stelle aufgestellt werden darf. In besonderen Fällen werden auch 48 Stunden toleriert. Wer sein Zelt länger an der gleichen Stelle aufstellen will, muss die Genehmigung des Grundbesitzers einholen.

In Nationalparks, Naturschutzgebieten und anderen zu schützenden Gebieten gilt das Jedermannsrecht nicht, was bedeutet, dass man dort auch nur an den dafür ausgezeichneten Stellen sein Zelt aufstellen darf. Meist sind die Grenzen der Schutzgebiete an weißen Bändern oder einem sechseckigen Stern zu erkennen. Allerdings gibt es hierfür keine einheitlichen Regeln, so dass die Abwesenheit einer Markierung nicht automatisch bedeutet, dass man in einem Naturschutzgebiet zelten darf.

Copyright: Herbert Kårlin

mercredi 30 mars 2011

Kernkraft in Schweden

Obwohl Schweden reich an Wasser ist und über viel Wind verfügt, liefern die zehn Kernkraftwerke des Landes etwa 50 Prozent des verbrauchten Stroms, weitaus mehr also als in den meisten europäischen Ländern. Die Ursachen dieses hohen Anteils sind auf mehreren Niveaus zu suchen.

Zum einen wird die Entwicklung alternativen Energien in Schweden durch Gesetze stark gebremst, zum anderen aber verbrauchen schwedische Haushalte weitaus mehr Strom als die meisten europäischen Länder. Ein schwedischer Haushalt liegt mit rund 16.000 KWh im Jahr an der europäischen Spitze und verbraucht daher über doppelt soviel Strom wie ein Durchschnittshaushalt Europas.

Während die Leistungsfähigkeit der schwedischen Kernkraftwerke die letzten Jahre meist das Schlusslicht Europas ausmachte, planen die Betreiber der Kraftwerke nun selbst die bisherigen Maximalleistungen zu übertreffen, um weltweit die leistungsfähigsten Kernkraftwerke zu bieten.

Dabei sollte nach der Volksumfrage von 1980 das letzte Kernkraftwerk Schwedens bereits im Jahre 2010 vom Netz genommen werden, wenn nicht die Regierung den Volksentscheid außer Kraft gesetzt hätte und sich für die Erhaltung und den Ausbau der zur Zeit bestehenden Kernkraftwerke entschieden hätte. Aber auch nach dem Unglück im japanischen Fukushima und einem ähnlichen Versagen der Generatoren in Forsmark im Jahre 2006 hat die Mehrheit der schwedischen Bevölkerung nach wie vor Vertrauen in die Sicherheit der zehn Reaktoren des Landes.

Heute sind die zehn Kernreaktoren auf drei Standorte an der Küste verteilt. Die drei Kernreaktoren von Forsmark im Uppland wurden 1980, 1981 und 1985 an das schwedische Stromnetz angeschlossen und liefern, nach der letzten Aufrüstung, 3157 MW. Der Haupteigner von Forsmark ist die Vattenfall AB. Die drei Reaktoren in Oskarshamn im Småland arbeiten seit 1972, 1975 und 1985 und liefern 2569 MW Strom. Diese drei Reaktoren gehören, unter anderem, E.ON und Fortum, wobei sich in Oskarshamn auch das aktuelle Zwischenlager Schwedens befindet. Die vier Reaktoren in Ringhals bei Varberg in Halland wurden 1975, 1976, 1981 und 1983 in Betrieb genommen und leifern 3701 MW, wobei diese Reaktoren überwiegend Vattenfall AB und E.On gehören.

Die jüngsten schwedischen Reaktoren sind daher mittlerweile 26 Jahre alt und sollen, nach Aufrüstung, für eine nicht weiter bestimmte Zeit produzieren. Sollte eines der Kernkraftwerke stillgelegt werden, so dürfen die Betreiber ein neues Kraftwerk bauen.

Um im Parlament diese Entscheidung zu erreichen, sagte die Regierung zu, dass bei eventuellen Unfällen die Betreiber der Kernkraftwerke in Anspruch genommen werden, was sich hinterher als Lüge herausstellte, da eine entsprechende Entscheidung nur auf Europaebene getroffen werden kann. Sollte daher ein größeres Unglück in einem der Kernkraftwerke eintreten, so muss der schwedische Steuerzahler nach wie vor für alle Schäden aufkommen.

Als Endlager für den radioaktiven Abfall wollen die Betreiber der schwedischen Kernreaktoren auf das Urgestein zurückgreifen, wobei sie 2011 bei der Regierung einen Antrag auf die Endlagerung bei Forsmark einreichten, eine Lösung, die Wissenschaftler als äußerst gefährlich betrachten, da die Kupferbehälter in der geplanten Tiefe, unter schlechtesten Voraussetzungen bereits nach 100 Jahren lecken könnten.

Copyright: Herbert Kårlin

Eine kurze Geschichte der schwedischen Kernenergie findet man im SchwedenForum.

mardi 29 mars 2011

Steuern und Abgaben eines Einzelunternehmens in Schweden

Ein Unternehmer, der in Schweden eine Enskild Firma (Einzelunternehmen) besitzt, bezahlt auf seinen Gewinn soziale Abgaben, kommunale Steuern und staatliche Steuern.

Der Bruttogewinn sind die Einnahmen (ohne Moms, Mehrwertsteuer) abzüglich der Ausgaben (ohne Moms), wobei jedoch nicht auf diese Gesamtsumme Steuern zu zahlen sind, denn von diesem Bruttegewinn dürfen noch 25 Prozent abgesetzt werden, um an die Summe des Überschusses (Verksamgetens Överskott) zu gelangen. Hiervon gehen dann, für die endgültige Steuerberechnung, nochmals bis zu maximal 10 Prozent ab, dem sogenannten Grundavdrag. Die genaue Höhe dieses Abzugs hängt jedoch von Gewinn ab.

Die sozialen Abgaben werden, im Gegensatz zu den Steuern, vom Überschuss berechnet und liegen bei 28,97 Prozent. Zu dieser Summe können, auf freiwilliger Basis, die Kosten für eine A-Kassan kommen, deren Höhe von der entsprechenden Versicherungsgesellschaft abhängen.

Auf die reduzierte Summe (nach Grundavdrag), die als Steuergrundlage dient, muss dann die Kommunalsteuer (Kommunalskatt) bezahlt werden, der von den einzelnen Gemeinden abhängig ist und im Durchschnitt bei 31 Prozent liegt.

Liegt der zu versteuernde Gewinn bei über 384.600 Kronen, so werden zusätzlich 20 Prozent Staatssteuern (Statsskatt) fällig. Übersteigt der jährliche Gewinn 545.200 Kronen, so erhöht sich diese Steuer auf 25 Prozent.

Nach Angaben des schwedischen Finanzamts sollte man ab einem Bruttojahresgewinn von etwa 600.000 Kronen mit Abgaben und Steuern von rund 50 Prozent rechnen, die logischer Weise auch in die Preispolitik des Unternehmens eingehen müssen. Bereits bei einem Bruttogewinn von über 750.000 Kronen im Jahr übersteigen die Abgaben jedoch 50 Prozent! Mit anderen Worten: Wer monatlich 31.250 Kronen verdienen will, muss einen Bruttogewinn von 62.500 Kronen im Monat erwirtschaften, also täglich über 2000 Kronen, Sonntage eingerechnet. Bereits bei einem Jahresbruttogewinn von 10.000 Kronen sind jedoch 2000 Kronen an Abgaben zu bezahlen und bei 120.000 Kronen Bruttogewinn werden es 46.000 Kronen, was bedeutet, dass man monatlich gerade einmal rund 6000 Kronen netto verdient hat, was mit Sicherheit nicht zum Leben ausreicht.

Copyright: Herbert Kårlin

lundi 28 mars 2011

Sportfischen in Schweden

Auch wenn das Sportfischen in Schweden nicht unter das sogenannte Allemansrätt fällt, so finden Sportfischer aller Länder in Schweden eine große Freiheit. Seit 1985 das Recht für Freizeitfischer geändert wurde, dürfen alle Fischer, egal aus welchem Land sie kommen, mit Handgeräten entlang der schwedischen Küste, am Vänern, Vättern, Mälaren, Hjälmaren und Storsjön im Jämtland angeln. Ausgenommen sind lediglich gekennzeichnete Schutzgebiete und dass sich der Angler mit maximal zehn Haken an einer Leine begnügen muss. Um sich über andere Ausnahmen und Schutzgebiete zu informieren, ist es sinnvoll, dass sich jeder Sportfischer beim Länsstyrelse über seine Rechte informiert.

Für alle anderen Gewässer benötigt man in Schweden eine Fischereikarte. Meist kann ein Anwohner des entsprechenden Gewässers bei der Suche nach der für die Fischereikarte zuständigen Stelle helfen. Informationen über schwedische Fischgewässer findet man auch auf der Website der schwedischen Sportfischer, wo man auch vom Ausland aus die meisten Fischereikarten erwerben kann.

Natürlich darf man in keinem schwedischen Gewässer geschützte Fische fangen. Unter den geschützten Fischarten findet man, unter anderem, das Meerneunauge, Maifisch, Finte, Coregus tryboni, Peledmaräne, Moderlieschen, Ziege (Siechling), Flusswels und an den meisten Wassern auch Aal.

Auch während der Laichzeiten darf in Schweden nicht geangelt werden. Die entsprechenden Zeiten können sowohl bei den schwedischen Sportfischern, dem Länsstyrelse und den Fremdenverkehrsämtern erfragt werden.

Was die Größe der Fische, die gefangen werden dürfen, betrifft, so gelten auch in Schweden die für Europa einheitlichen Masse für jede Fischart. Ein Sportfischer muss sich daher auch in Schweden an die allgemein zugelassenen Masse halten.

An der schwedischen Küste reicht das allgemeine Wasser für Sportfischer bis zu 300 Meter von der Küste. Dies betrifft auch die Schären, insoweit die entsprechende Insel mindestens 100 Meter lang ist.

Für Vänern, Vättern und das Lachsfischen in den Flüssen Nordschwedens gelten Fanggrenzen, die exakt eingehalten werden müssen. Auch in diesen Fragen kann man sich an die schwedischen Sportfischer, das Länsstyrelse oder das Fremdenverkehrsamt wenden. Entsprechende Quoten gibt es auch für Garnelen, Hummer und andere Meerestiere, die an den schwedischen Küsten gefangen werden.

Copyright: Herbert Kårlin

dimanche 27 mars 2011

Das Jedermannsrecht (Allemansrätten) in Schweden

Auch wenn man immer von einem Recht reden, wenn man vom Jedermannsrecht oder Allemansrätten spricht, so handelt es sich hierbei nicht um ein tatsächliches Gesetz oder eine Sammlung von Gesetzen, sondern bezeichnet das Recht aller, sich in der Natur frei aufhalten und bewegen zu dürfen, unter der Voraussetzung, dass sie sich an alle Gesetze des Landes halten.

Das Allemansrätt besteht daher aus Rechten und Plichten, die von sehr vielen anderen Gesetzen begrenzt sind. So kann man vereinfacht sagen, dass das Allemansrätt vor allem für Fußgänger gilt, die die Rechte aller anderen respektieren, die Natur unverändert zurücklassen und keinerlei Schaden anrichten.

Das Allemansrätt (Jedermannsrecht) gilt daher weder für Fischfang, noch für Jagd oder den Verkehr von Motorfahrzeugen jeder Art. Fahrzeuge müssen sich an sämtliche Straßenverkehrsgesetze halten und dürfen daher nicht außerhalb von zulässigen Parkplätzen abgestellt werden. Dies gilt insbesondere auch für Wohnwagen und Wohnmobile.

Das Allemansrätt oder Jedermannsrecht gilt ebensowenig in Nationalparks, Naturschutzgebieten oder Schutzzonen zu Land oder zu Wasser. Besucher müssen sich hier an die die vorgeschriebenen Wege und Zeltplätze halten und können sich bei Wanderungen oder Übernachtungen nicht auf das Jedermannsrecht berufen.

Jedermannsrecht heißt in Schweden auch, den Besitz anderer zu respektieren und daher einen Abstand von mindestens 60 Meter von bewohnten Gebäuden zu halten und nicht in Sichtweite dieser Gebäude zu zelten, da alles andere als Hausfriedensbruch gewertet werden kann.

Wer sich in der schwedischen Natur frei bewegt, darf natürlich auch Beeren und nicht geschützte Blumen pflücken. Aber bereits größere Steine zu entfernen, eine einzige Pflanze auszugraben oder Äste abzubrechen ist verboten und selbst Moos darf nicht entfernt werden. Da in Schweden teilweise in jedem Län andere Blumen geschützt sein können, sollte man sich über geschützte Arten informieren, selbst wenn man nur einen Strauss Blumen pflücken will. Lagerfeuer sind, außer an dafür vorgesehenen Stellen, in der Natur Schwedens ebenfalls verboten.

Da Tiere nicht gestört werden dürfen und die Natur keinerlei Schaden erleiden darf, ergibt sich auch, dass ein Zelt in der Regel nur 24 Stunden am gleichen Platz stehen darf, dafür keinerlei Gräben ausgehoben werden dürfen und man in der Nähe von Gewässern die Natur nicht als öffentliche Toilette betrachten darf. Selbstverständlich darf auch keinerlei Abfall in der Natur hinterlassen werden.

Bei Gruppen und organisierten Aufenthalten in der Natur kann das Allemansrätt oder Jedermannsrecht in vielen Fällen ebenfalls nicht angewendet werden, da beim Aufenthalt von Gruppen die Natur nur in den seltensten Fällen unbeschadet bleibt, obwohl sich die Einzelperson an die schwedischen Gesetze hält.

Juristische Probleme können auch entstehen, wenn sich Radfahrer (vor allem mit Mountainbikes), Skifahrer und Reiter auf das Allemansrätt berufen, da bei diesen Aktivitäten die Natur erheblich beeinträchtigt werden kann und teilweise Gesetze die Freiheit des Einzelnen einschränken.

Ein weiteres Problem können auch Hunde in der Natur sein, da das Tierleben geschützt werden muss. Es ist daher angeraten, Hunde in der Natur immer an der Leine zu haben, was zwischen dem 1. März und 20. August auch eine Pflicht ist. Freilaufende Hunde dürfen in der schwedischen Natur können als Gefahr betrachtet werden und daher erschossen werden.

Reisegruppen, die sich in der Natur Schwedens aufhalten wollen, können sich ebenfalls nicht grundsätzlich auf das Jedermannsrecht berufen, sondern sollten sich grundsätzlich eine Genehmigung des Länsstyrelse der entsprechenden Region einholen und, unter Umständen, die Besitzer der betroffenen Gebiete um eine Genehmigung bitten.

Copyright: Herbert Kårlin

samedi 26 mars 2011

Mit Hund und Katze nach Schweden reisen

Auch wenn Hunde und Katzen in Schweden gern gesehene Haustiere sind und selbst in einigen Hotels und auf Campingplätzen willkommen sind, so können dennoch bereits an der dänischen oder schwedischen Grenze Probleme entstehen, falls man eine der Voraussetzungen zur Einfuhr eines Haustiers missachtet. Nichts ist für den Besitzer eines Hundes oder einer Katze schlimmer als das Tier sechs Monate lang in Quarantäne geben oder an der Grenze umkehren zu müssen.

Da die Regeln für die Einfuhr von Haustieren, sowohl in Dänemark als auch in Schweden, für verschiedene Länder unterschiedlich geregelt sind, zählen die folgenden Angaben ausschließlich für Länder der Europäischen Gemeinschaft, ausgenommen Großbritannien, Irland, Malta, Norwegen, Finnland und Åland. Für diese Länder gelten teils einfachere Regeln.

Die folgenden Bedingungen gelten nur privat eingeführte Hunde, Katzen und Frettchen, aber weder für andere Haustiere, noch für den gewerblichen Einfuhr von Haustieren oder den Versand von Haustieren. Im weiteren dürfen nicht mehr als fünf Tiere gleichzeitig mitgenommen werden, da sonst die Bedingungen für die gewerbliche Einfuhr von Haustieren gelten.

Ein Haustier muss bei der Einreise in Dänemark und Schweden beim Zoll angemeldet werden, falls der Tierhalter spätere Probleme vermeiden will. Es ist daher wichtig, mit einem Hund oder einer Katze im Auto die Spur für zollpflichtigen Verkehr zu nehmen und die für ganz Europa einheitlichen Papiere bereitzuhalten.

Jedes Haustier muss bei der Einreise tätowiert sein oder einen Mikrochip tragen, wobei ab 1. Juli 2012 nur noch der Mikrochip nach ISO-Norm 11784 akzeptiert wird. Jeder Tierarzt in Europa kann die Tiere entsprechend markieren.

An der Grenze muss der Tierhalter die „Veterinärbescheinigung für nicht gewerbliche Verbringungen von Heimtieren (Hund, Katze, Frettchen) in die Europäische Gemeinschaft (Verordnung EGNr. 998/2003)“ mitführen, das man bei jedem Veterinär erhalten kann. In diesem Formular muss der Tierarzt die Tollwutimpfung eintragen und kennzeichnen welche Markierung Hund oder Katze besitzen.

In dieser Bescheinigung muss auch die letzte Blutprobe mit Resultat angegeben werden, die die Tollwut-Antikörperbestimmung beinhaltet.

Seit 2004 müssen Hunde, Katzen und Frettchen beim Grenzüberschritt auch über einen sogenannten europäischen Haustierpass (Heimtier-Ausweis) verfügen, der in allen EU-Ländern, zuzüglich Schweiz und Norwegen, gilt.

Weiterhin muss das Haustier während der letzten zehn Tage vor der Einreise in Dänemark oder/und Schweden entwurmt worden sein. Die Wurmkur muss am Zoll belegt werden können, wobei bei einem Aufenthalt von über zehn Tagen auch bei der Ausreise aus Schweden in Dänemark eine neue Wurmkur innerhalb der gleichen Frist vorgelegt werden muss.

Unter gewissen Voraussetzungen kann man vom schwedischen Jordbruksverket für Tiere, die jünger als drei Monate sind und aus einem Land kommen, in dem es keine Tollwut gibt, eine Sondergenehmigung für den Einfuhr erteilt werden.

Copyright: Herbert Kårlin

vendredi 25 mars 2011

Snus (Mundtabak, Lippentabak) in Schweden

Ende des 18. Jahrhunderts wurden in 70 Gemeinden Schwedens große Mengen an Tabak angebaut und vor allem als Kautabak verwendet. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich daraus der weitaus preisgünstigere Vorläufer des heutigen „våta snuset“ (feuchter Mundtabak).

Während zu Beginn noch jeder Landwirt seinen eigenen Tabak verarbeitete, entstanden sehr schnell, nachdem der Våta Snuset von einer wachsenden Schicht an Schweden benutzt wurde, Fabriken, die sich auf die Herstellung von Snus spezialisierten. Einige der Marken, die damals entstanden, leben heute noch weiter (darunter Göteborgs Prima Fint, Generalsnus), andere sind mittlerweile verschwunden. Im Jahr 2000 verschwand dann auch die letzte Tabakplantage Schwedens.

Die schwedischen Amerika-Auswanderer Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahmen auch Snus und das entsprechende Rezept mit nach Amerika, wo der Mund- oder Lippentabak, wie er auch genannt wird, das Land eroberte. Heute findet man dort Millionen von Benutzern des ursprünglich schwedischen Snus.

Im Jahre 1919 wurden in Schweden rund 7000 Tonnen Snus pro Jahr verkauft, also 1,2 Kilogramm pro Person. Bis Ende der 60er Jahre sank der Konsum an Snus in Schweden immer tiefer und machte den praktischeren Zigaretten Platz. Bis immer mehr Kampagnen bewiesen, dass Rauchen schädlich ist, denn dies brachte eine Wende. Snus wurde und wird in Schweden als ungefährlich betrachtet, da hier der Tabak ja nicht inhaliert wird. Der Niedergang der Zigaretten führte zum neuen Aufschwung für Snus. Bereits im Jahr 2000 wurden wieder 6200 Tonnen Mundtabak verkauft und 2010 war nahezu der Stand von 1919 erreicht.

Der heute in Schweden verkaufte Snus besteht aus fein gemahlenem Tabak, der mit einer Kochsalzlösung und Natriumkarbonat behandelt wird, anschließend pasteurisiert wird, um letztendlich mit verschiedenen Geschmacksaromen angereichert zu werden, die Snus „personalisieren“. Im Mund wird das Nikotin dann vom Körper aufgenommen und im Blut verteilt.

Da bis heute keinerlei umfassende, wissenschaftliche Untersuchung zur Schädlichkeit von Snus vorliegt, besteht in Schweden die Meinung, dass Snus ungefährlicher ist als das Rauchen von Zigaretten. Der Forschungsrapport des Karolinska Institutets, der Snus als gesundheitsschädlich, krebserregend und als Gefährdung für Herz und Kreislauf einstuft, wird von der Bevölkerung wenig beachtet, da Swedish Match, der Hersteller von schwedischem Våt Snus, den Bericht als Zusammenstellung bekannter, alter Information darstellt. Das schwedische Gesundheitsamt geht mit seinen Aussagen sogar weiter als der Forschungsrapport und vergleicht Snus mit Heroin.

Nach dem schwedischen Statistischen Amt benutzen zur Zeit rund 900.000 Schweden täglich Snus, was aufgeschlüsselt bedeutet, dass 21 Prozent der schwedischen Männer und vier Prozent der schwedischen Frauen täglich Snus benutzen. Snus macht damit etwa die Hälfte des gesamten schwedischen Tabakkonsums aus.

Nach der europäischen „Tabakrecht-Richtlinie“ ist der gewerbliche Vertrieb und Verkauf von Snus in ganz Europa verboten, mit Ausnahme von Schweden, die eine Sondergenehmigung durchdrücken konnten. Schweden versucht regelmäßig die europäische Verordnung aufzuweichen, jedoch ohne Erfolg. Snus kann daher außerhalb Schwedens nicht gekauft werden und darf nicht an Länder außerhalb Schwedens exportiert werden. Die Benutzung und der Import zum Eigenbedarf sind dagegen legal, zumindest so lange die vom Zoll zugelassene Menge nicht überschritten wird.

Copyright: Herbert Kårlin

jeudi 24 mars 2011

Arztkosten, Arzneimittelkosten und Zahnarztkosten in Schweden

Die Krankenkasse in Schweden verlangt von jedem Bürger eine gewisse Selbstbeteiligung und bietet erst nachdem diese Grundausgaben bezahlt sind einen höheren Schutz, der unter dem Namen Högkostnadsskyddet läuft.

Man muss hier jedoch grundsätzlich beachten, dass nur notwendige Behandlungen bezahlt werden und nur die billigst möglichen Medikamente eingerechnet werden und beim Högkostnadsskyddet berücksichtigt werden. Wenn daher eine Brille einen Sehfehler beheben kann, so werden andere Eingriffe nicht von der Krankenkasse mit finanziert oder gar übernommen. Dies gilt auch für jede alternative Medizin oder alternative Bahandlungsweise.

Die Selbstbeteiligung wird in Schweden auf mehrere Sparten aufgeteilt, das heißt, es gibt eine Eigenbeteiligung beim Hausarzt (Vårdcentral), eine bei Medikamenten, eine bei medizinischen Hilfsmitteln, eine beim Krankentransport und eine beim Zahnarzt.

Beim Hausarzt, also der Vårdcentral, muss der Patient im Laufe von jeweils zwölf Monaten 900 Kronen selbst bezahlen, bevor er eine sogenannte Frikort, eine „Freikarte“ erhält. Alle Kosten, die daher im Laufe des Jahres 900 Kronen übersteigen, werden direkt von der Krankenkasse bezahlt. Diese Kosten betreffen jedoch nicht nur den Arzt, sondern auch Leistungen einer Krankenschwester, eines Krankengymnasten oder eines Psychologen der Vårdcentral, die bisweilen mit einem Ärztehaus verglichen werden kann.

Von der Krankenkasse (Försäkringskassan) genehmigte und zugelassene Medikamente, die von einem Arzt der Vårdcentralen verschrieben werden, müssen bis zu einer Höhe von 1800 Kronen ebenfalls selbst bezahlt werden. Erst wenn die Kosten im Laufe des Jahres diese Summer überschreiten, übernimmt die Krankenkasse die darüber hinausgehende Summe.

Bei technischen Hilfsmitteln, die ein Arzt für nötig hält, muss der Patient im Laufe eines Jahres 2000 Kronen selbst aufbringen, bevor die Krankenkasse den Rest übernimmt. Hierbei muss es sich nicht unbedingt um ein Hilfsmittel handeln, das direkt mit der Gesundheit eines Menschen zusammenhängt, sondern es kann sich auch um bauliche Arbeiten handeln, wenn jemand im Alter einen Rollstuhl oder eine Einrichtung für einen Notruf benötigt.

Wer mit einem dafür zugelassenen Fahrzeug zum Arzt transportiert werden muss, hat eine jährliche Eigenbeteiligung von 1400 Kronen, die er grundsätzlich aus eigener Tasche bezahlen muss, bevor die Försäkringskassen die weiteren Kosten übernimmt.

Bereits diese Grundbeteiligung, ohne Zahnarztkosten, kann im Alter zu einer jährlichen Belastung in Höhe von über 6000 Kronen führen, was bei einer Minimalrente zu erheblichen Einschränkungen des täglichen Leben führt.

Bestimmte Behandlungen werden grundsätzlich nicht von der Krankenkasse bezahlt und müssen daher immer selbst übernommen werden. Hierzu gehören Tageskosten eines Krankenhauses, Kosten für nicht abgebuchte, verhinderte Besuche, vorbeugende Untersuchungen wie Mammographie, Impfungen, Kosten für Bestätigungen oder Auszüge aus dem Register und Behandlungen, die als ästhetisch betrachtet werden.

Kinder unter 18 Jahren gelten als mit den Eltern versichert und deren medizinische Kosten gehen daher in die oben genannten Beträge ein.

Der Schutz bei Zahnbehandlungen ist eigens geregelt und fordert eine weitaus höhere Selbstbeteiligung. Allerdings gehen Zahnbehandlungen, die als notwendiger, medizinischer Eingriff betrachtet werden und durch eine Überweisung von der Vårdcentrale zu Stande kommen, in den allgemeinen, oben genannten Schutz ein.

Bei allgemeinen Zahnbehandlungen richtet sich der Zuschuss durch die Krankenkasse nach den offiziellen Referenzpreisen, die für jede Art von Behandlung festgelegt sind. Die ersten 3000 Kronen muss der Patient grundsätzlich selbst bezahlen. Für die Summe, die dann zwischen 3000 und 15.000 Kronen liegt, muss der Patient 50 Prozent, also maximal 7500 + 3000 = 10.500 Kronen bezahlen. Bei Kosten, die dann, innerhalb eines Jahres, über 15.000 Kronen liegen, bezahlt die Försäkringskassan dann 85 Prozent des Referenzpreises.

Behinderte und durch Alter in der Bewegung eingeschränkte Personen können unter gewissen Voraussetzungen eine kostenlose Zahnbehandlung bekommen, die es ihnen ermöglicht zu essen. Diese Leistung übernimmt jedoch nicht die Försäkringskassan, sonder die Gemeinde.

Wer in Schweden versichert ist, kann auch in einem anderen europäischen Land zum Arzt oder Zahnarzt gehen, wobei hierbei jedoch zu beachten ist, dass die Kosten dann in den meisten Fällen vorauszuzahlen sind und erst nachträglich erstattet werden. Hier gelten ebenfalls die gleichen Regeln die für Behandlungen in Schweden gelten und es werden die schwedischen Richtpreise als Höchstwert betrachtet.

Copyright: Herbert Kårlin

mercredi 23 mars 2011

Die Mehrwertsteuer in Schweden

Schweden führte die Umsatzsteuer erstmals am 1. Januar 1941 ein, da der Staat auf Grund des Zweiten Weltkriegs erhöhte Ausgaben hatte, die die Einführung einer neuen Steuer nötig machten. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde diese Steuer dann im Jahre 1947 wieder abgeschafft, um jedoch bereits 1960 von einem oms (omsättningsskatt) ersetzt zu werden, der sich 1969 in einen moms (mervärdesomsättningsskatt) verwandelte. Dieser Schritt folgte der europäischen Entscheidung des Jahres 1967, dass alle europäischen Länder über eine Mehrwertsteuer verfügen sollten. Als Schweden dann 1995 der Europäischen Gemeinschaft beitrat, übernahm das Land auch die allgemeinen Regeln Europas, die mit der Mehrwertsteuer (mervärdeskatt) verbunden sind.

Schweden hat, gemeinsam mit Dänemark, Norwegen und Ungarn den höchsten Mehrwertsteuersatz (moms) in Europa, was bedeutet, dass der Endverbraucher für zahlreiche Artikel in Schweden mehr bezahlen muss als in anderen Ländern (z.B. Luxemburg, Spanien oder auch Deutschland), da immer nur der Endverbraucher diese Steuerlast trägt.

In Schweden gibt es drei Steuersätze und, für gewisse Produkte oder Leistungen sowie den professionellen Umsatz nach Europa eine Steuerbefreiung. Der Grundsatz für Mehrwertsteuer, die in Schweden im allgemeinen, wenn auch etwas fehlerhaft, als moms (mervärdesomsättningsskatt) bezeichnet wird, liegt bei 25 Prozent und gilt daher für die Mehrheit aller Produkte und Leistungen, auch wenn dies auf Waren nicht sonderlich ausgezeichnet ist.

Außer dieser Grundmehrwertsteuer gibt es noch die reduzierte Mehrwertsteuer in Höhe von 12 Prozent und 6 Prozent. Lebensmittel, Restaurants und Hotels berechnen in Schweden 12 Prozent Mervärdeskatt (Mehrwertsteuer), Tageszeitungen, Reisen, Sport, Kino und gewisse kulturelle Veranstaltungen werden mit 6 Prozent versteuert.

Die Vermietung von Häusern und Wohnungen ist in Schweden, wie in ganz Europa, steuerfrei, was in Schweden teilweise auf eine sehr starke Kritik stößt. Auch Arztbesuche gelten in Schweden als mehrwertsteuerfrei.

Eine Sondersituation betrifft den innereuropäischen Warenverkehr, da bei Export grundsätzlich die Mehrwertsteuer des exportierenden Landes angewendet wird. Wer daher in Deutschland, als Privatperson, eine Lieferung aus Schweden erhält, muss dafür auch den schwedischen Steuersatz bezahlen und kann keine Rückerstattung der Mehrwertsteuer fordern.

Ausländische Firmen, die mit Firmen in Schweden Handel betreiben (und umgekehrt) und über eine VAT-Nummer (Mehrwertsteuer-Nummer) verfügen, dürfen keinerlei Mehrwertsteuer berechnen, da diese von den entsprechenden Ländern nicht anerkannt wird und juristische Probleme mit sich führen kann.

Hinweise und Broschüren zur schwedischen Mehrwertsteuer können beim schwedischen Finanzamt (Skatteverket) eingesehen werden.

Copyright: Herbert Kårlin

mardi 22 mars 2011

Der Nordische Rat

Der nordische Rat, mit Sitz in Dänemark, wurde am 16. März 1952 von Dänemark, Schweden, Norwegen und Island gegründet, wobei sich Finnland dann 1955 ebenfalls anschloss. Der nordische Rat hat keine direkte politische Funktion, sondern ist eine zwischenstaatliche Organisation, die beratend mit den Parlamenten der einzeln nordischen Länder zusammenarbeitet.

Die erste bedeutende Errungenschaft des Nordischen Rates war die Einführung einer Passunion zwischen den angeschlossenen Ländern am 1. Juli 1954, die ähnlich dem Schengen-Abkommen den Grenzüberschritt ohne Kontrollen zwischen den nordischen Ländern und eine gemeinsame Arbeitsmarkspolitik ermöglichte, die es jedem Skandinavier ermöglichte in allen nordischen Ländern ohne besondere Genehmigungen zu arbeiten.

Der nordische Rat besteht aus 87 Repräsentanten der verschiedenen nordischen Länder und setzt sich aus Mitgliedern der entsprechenden Länderparlamente zusammen, die von den entsprechenden Parteien nominiert werden. Eine direkte Wahl gibt es nicht und ist nicht vorgesehen.

Eine besondere Bedeutung hatte 1971 die Einführung des Nordischen Ministerrates, wo sich Minister der Mitgliedsländer des Nordischen Rates gemeinsam treffen und gemeinsame politische Schritte vorbereiten, die alle angeschlossenen Länder gemeinsam betreffen.

Mit dem Beitritt von Dänemark, Schweden und Finnland zur Europäischen Union wurde der Nordische Rat erheblich geschwächt, da zahlreiche Aufgaben, die vom Nordischen Rat ausgeführt wurden, nun Europa-Angelegenheit wurden, was auch Island und Norwegen, die der Europäischen Gemeinschaft nicht angehören, zu einer gewissen Zusammenarbeit mit Europa zwingt.

Der nordische Rat verfügt gegenwärtig über 30 Arbeitsgruppen, die sich insbesondere mit Umweltfragen, Erwachsenenbildung, Kulturarbeit und der nordischen Steuerpolitik beschäftigen. Wie gering der Einfluss des Nordischen Rates auf die Politik der einzelnen Länder jedoch ist, zeigt das Beispiel Ostsee, die vom Nordischen Rat als prioritäres Schutzgebiet betrachtet wird, ohne dass jedoch die nordischen Regierungen die vom Nordischen Rat vorgeschlagenen und nötigen Maßnahmen ernsthaft in Angriff nehmen.

Copyright: Herbert Kårlin

lundi 21 mars 2011

Eine Wohnung in Schweden kaufen

Wer in Schweden in der Stadt wohnen will, jedoch weder eines der seltenen Häuser kaufen noch in Miete wohnen will, hat in der Regel nur die Möglichkeit sich eine Wohnung mit Bostadsrätt zu nehmen, einem System, das in Schweden seit dem 19. Jahrhundert existiert und eine Art Mischung zwischen Eigentumswohnung und Mietwohnung ist. Die Rechte des „Besitzers“ gleichen einem Eigentumsrecht, die Zahlungen erfolgen nach einem Mischsystem.

Bostadsrätt bedeutet Baugenossenschaftswohnung und hatte seinen Ursprung darin, dass sich eine Baugemeinschaft zusammen fand um gemeinsam ein Gebäude oder eine Häuserzeile zu errichten und nach gemeinsamen Regeln und geteilten Kosten zu verwalten. Heute werden diese Baugenossenschaften überwiegend bereits von den Baugesellschaften gegründet, die dann den Anteils-Käufern die Regeln und Kosten gewissermaßen diktieren.

Häufig kommt es vor, dass die Baugesellschaften auch Mietwohnungen (Lägenhetsrätt) in Baugenossenschaftswohnungen (Bostadsrätt) umwandeln und dann den Mietern den Erwerb von Anteilen anbieten. Diese Methode und die Förderung des Bostadsrätt durch die aktuelle Regierung ist einer der Gründe, warum Mietwohnungen in den großen Städten Schwedens immer geringer werden.

Bostadsrätt bedeutet, mit anderen Worten, dass der Käufer nicht seine Wohnung kauft, sondern einen Anteil an der Baugenossenschaft, der es ihm ermöglicht die Wohnung unbegrenzt zu nutzen und auch seinen Anteil (mit Wohnrecht) zu verkaufen. Andererseits bedeutet Bostadsrätt auch, dass jeder Anteils-Eigner jeden Monat einen Abschlag auf laufende Kosten tragen muss, die für Zinsen, Renovierungen, Gartenarbeiten usw. aufkommen.

Die Kosten für die Anteile und die monatlichen Zahlungen hängen von der Umgebung, dem Komfort und den unterschiedlichsten Leistungen ab und können daher selbst im gleichen Stadtteil erheblich variieren.

In Stockholm muss man damit rechnen, dass man bei einem durchschnittlichen Bostadsrätt für den Quadratmeter Wohnfläche zwischen 20.000 und 45.000 Kronen bezahlen muss, zuzüglich monatlichen Abgaben zwischen 2500 und 6500 Kronen. In Göteborg liegen die Preise etwa 15 Prozent unter denen von Stockholm und in Mälmö ist ein Bostadsrätt weitere zehn Prozent günstiger. In besonderer Lage und mit Bootsplatz können sich diese Preise allerdings auch verdoppeln.

Das Bostadsrätt verfügt in Schweden über das sogenannte Bostadsrättslag, das die Rechte und Pflichten einer Baugenossenschaft regelt. Wer ein Bostadsrätt erwirbt, muss in jedem Fall drei wichtige Punkte beachten: Der Käufer muss Mitglied in der Baugenossenschaft (Bostadsföreningen) werden, der Kaufvertrag muss schriftlich ausgefertigt werden und der Käufer muss selbst nach eventuellen Mängeln der Wohnung suchen, da der Verkäufer für Schäden, z.B. in Bad und Küche, nicht verantwortlich gemacht werden kann und diese Kosten zu Lasten des Käufers gehen.

Die monatlichen Kosten beim Bostadsrätt beziehen sich nur auf den Gesamtzustand des Gebäudes und der umgebenden Anlagen und schließen keinerlei Kosten innerhalb der Wohnung ein, ebenso wenig Wärme, Strom und Wasser. Beim Kauf eines Bostadsrätt muss man daher die Gesamtkosten überschlagen und die Konditionen des Vertrags sehr genau studieren.

Copyright: Herbert Kårlin

dimanche 20 mars 2011

Bruttoverdienst und Nettoverdienst in Schweden

Wenn man in Schweden von Lohn und Gehalt spricht, so meint man grundsätzlich den Bruttolohn, was bedeutet, dass von dieser Summe erst einmal etwas über 30 Prozent an Abgaben abzuziehen sind, damit man auf den Nettogehalt kommt. In vielen Fällen zeigt sich, nach diesem Abzug, dass der schwedische Verdienst in sehr vielen Fällen unter jenem von Deutschland liegt, obwohl es in Schweden in vielen Fällen einen Minimallohn gibt.

Aber auch dieser Nettolohn entspricht in Schweden nicht unbedingt dem tatsächlichen Nettoeinkommen, da in dieser Summe keine Arbeitslosenversicherung eingeschlossen ist, die in Schweden, je nach Fachbereich und Versicherungskasse, im Durchschnitt zwischen 100 und 500 Kronen im Monat liegt.

Wer daher in Schweden 20.000 Kronen im Monat verdient, was in vielen Berufen als sehr korrekte Bezahlung angesehen wird, so findet man maximal 13.800 Kronen auf seinem Konto. Hinzu kommen dann unter Umständen noch die Abgaben für Gewerkschaft und die Arbeitslosenversicherung, was die Summe nochmals mindert. Und selbst bei 25.000 Kronen, was bereits als guter Verdienst betrachtet wird, so wird man am Monatsende kaum mehr als 17.000 Kronen auf seinem Konto finden.

Kinderlose Einzelstehende, kinderlose Ehepaare, sowie Einzelstehende oder Ehepaare mit Kindern bezahlen jeweils die gleichen Abgaben, da es in Schweden keine unterschiedlichen Steuerklassen gibt. Der Unterschied liegt nur darin, dass für jedes Kind von der Försäkringskassen ein Zuschuss (Barnbidrag) von etwas über 1000 Kronen pro Monat bezahlt wird.

Copyright: Herbert Kårlin

samedi 19 mars 2011

Arbeitslosenversicherung (A-kassa) in Schweden

Die Arbeitslosenversicherung (A-kassan) gehört in Schweden nicht zu den Pflichtversicherung und muss daher von jedem Angestellten, Arbeiter oder Unternehmer selbst abgeschlossen werden, falls er diese Absicherung wünscht. Zur Zeit gibt es in Schweden 32 verschiedene Arbeitslosenversicherungen, die zum Großteil Gewerkschaften angeschlossen sind. Bei einigen wenigen A-kassor können sich auch Unternehmern versichern.

Wer sich in einer A-kassa gegen Arbeitslosigkeit versichert hat, erhält bei Kündigung in der Regel 80 Prozent seines vorherigen Lohns oder Gehalts, wobei jedoch der Tagessatz auf maximal 680 Kronen begrenzt ist. Voraussetzung für eine Zahlung ist, dass der Versicherte vorher ein Jahr lang gegen Arbeitslosigkeit versichert war und während dieser Epoche mindestens sechs Monate lang jeweils mindestens 80 Stunden beschäftigt war. Hinzu kommt, dass der Arbeitslose beim Arbeitsamt gemeldet ist. Wer in keiner Arbeitslosenversicherung angeschlossen war, kann sich in Schweden nur an das Arbeitsamt und das Sozialamt wenden. Wer nur kürzere Zeit Mitglied einer A-Kassa war, kann, unter gewissen Voraussetzungen, den Grundbetrag von täglich 320 Kronen erhalten.

Die Kosten für die Arbeitslosenversicherungen hängen vom Beruf und den einzelnen Versicherungen ab, die teilweise auch den Anschluss an eine gewisse Gewerkschaft voraussetzen. Während Mitte 2010 die A-kassa für Akademiker monatlich einen Beitrag von 90 Kronen forderte, musste eine Angestellter in einem Restaurant für die gleiche Leistung jeden Monat 430 Kronen bezahlen.

Ein Arbeiter, Angestellter oder Unternehmer, der sich gegen Arbeitslosigkeit in einer A-Kassa abgesichert hat, kann gegenwärtig etwa 10.800 Kronen im Monat netto ausbezahlt bekommen, was auf Grund der Höchstsätze oft sehr weit unter den 80 Prozent des vorherigen Verdienstes liegen kann.

Während der ersten 200 Tage der Arbeitslosigkeit erhält der Arbeitslose von der A-kassa maximal 80 Prozent seines letzten Einkommens, zwischen dem 201. und dem 300. Tag reduziert sich diese Summe auf 70 Prozent. Unter gewissen Voraussetzungen können einige Personengruppen dann weitere 150 Tage lang Arbeitslosengeld erhalten. In der Regel handelt sich hier um Personen, die Kindern unter 18 Jahren haben.

Nach Ablauf der Fristen ist der Schutz der A-kassa aufgehoben und das Arbeitsamt mit der Versicherungskasse wird der zuständige Partner. In der Regel bietet das Arbeitsamt dann zeitbegrenzte Maßnahmen zur Wiedereingliederung in das Berufsleben an, denen der Arbeitslose Folge zu leisten hat um von der Versicherungskasse eine gewisse Unterstützung zu erhalten.

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vendredi 18 mars 2011

Prostitution und Kauf sexueller Dienste in Schweden

Seit dem 1. Januar 1999 ist es in Schweden verboten sexuelle Dienste zu kaufen. Als schuldig wird nur der Käufer, nicht der Verkäufer betrachtet. Schweden wolle mir diesem Gesetz ein Modellfall für die Gesetzgebung in Europa werden.

Dieses schwedische Modell, das die Prostitution einschränken sollte, ist jedoch auch im Jahre 2011 noch eine Ausnahme in der internationalen Gesetzgebung. 2009 folgen Island und Norwegen dem schwedischen Vorbild, wobei Norwegern selbst der Kauf von sexuellen Diensten im Ausland rechtlich verboten wurde.

Nach Paragraph 11 des schwedischen Strafgesetzbuches ist es verboten sexuelle Dienste zu kaufen, nicht aber sie zu verkaufen. Ein Sexkäufer muss daher, falls er bei der Tat entdeckt wird, entweder mit einer Gerichtsverhandlung rechnen oder kommt, wenn er die Tat sofort zugibt, mit einer Strafe in Höhe von 50 Tagessätzen, die vom Einkommen abhängig sind, davon. Sexuelle Handlungen mit Kindern fallen nicht unter dieses Gesetz und führen daher zu weitaus höheren Strafen.

Als erschwerend wird auch betrachtet, wenn sexuelle Dienste vermittelt werden, da man hierbei von organisierter Prostitution ausgeht. Selbst der Versuch einen sexuellen Dienst zu kaufen ist in Schweden strafbar, was durch Undercover-Arbeit von weiblichen Polizistinnen relativ häufig zur Zahlung von Tagessätzen führt. Wird eine Person sexuell ausgenützt, indem ein Vermittler professionell die sexuelle Dienste anderer verkauft, so gilt dies als Kuppelei und kann zu einer Gefängnisstrafe von vier Jahren führen.

Diese Gesetze verhindert die Prostitution in Schweden jedoch nicht, denn nach wie vor findet man in den Städten einen aktiven Straßenstrich, unabhängig davon wie intensiv die Polizei die entsprechenden Straßen beobachtet und unabhängig davon, ob Undercover-Beamtinnen eingesetzt werden oder nicht. Da der Verkauf und das Angebot von sexuellen Diensten nicht strafbar ist, findet man in Schweden auch hunderte von Websites, die sexuelle Dienste anbieten, eine Verlagerung, die nicht nur Prostitution nahezu unüberwachbar macht, sondern auch Trafficking und Kuppelei erleichtert.

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jeudi 17 mars 2011

Der Euro in Schweden

Als am ersten Januar 2002 der Euro in mehreren Ländern Europas seinen Einzug hielt, gehörte Schweden nicht mit zur Währungsgemeinschaft, da sich weder Regierung noch Parteien einig zu diesem Thema waren. Dies war der Grund, warum dann das schwedische Volk am 14. September 2003 zu einem Volksentscheid an die Urnen gerufen wurde und die schwedische Mehrheit entscheiden sollte.

Obwohl die Wahlkampagne zur Einführung des Euro von der schwedischen Wirtschaft stark finanziell gefördert wurde, entschieden sich beim Urnengang nur 42 Prozent der Schweden für die Einführung der neuen Währung und 55,9 Prozent stimmten mit einem Nein ab. Eine kleine Minderheit gab einen weißen Stimmzettel ab. Damit war die Einführung des Euro in Schweden auf unbegrenzte Zeit aufgeschoben.

Die Gründe dafür, dass so viele viele Schweden nein zum Euro sagten, waren mehrschichtig. Zum einen war die Mehrheit der Schweden zu dieser Zeit mit der schwedischen Wirtschaftspolitik und der Politik im Allgemeinen unzufrieden, zum anderen war die schwedische Krone in diesem Jahr sehr stark und die ökonomische Entwicklung lag weitaus besser als die deutsche und die französische. Hinzu kam die Angst der Preissteigerungen, die in ganz Europa parallel zur Einführung des Euro statt fanden.

Nicht zuletzt war aber auch der Mord an Anna Lindh am 11. September ein Rückschlag für die Pro-Euro-Bewegung, da nach dem Tode der Politikerin, die permanent für den Euro kämpfte, die mächtigste Befürworterin nicht mehr zur Verfügung stand und die Regierung sich entschloss zwar den Volksentscheid noch durchzuführen, jedoch keinerlei Propaganda mehr dafür zu machen.

Seit dem Volksentscheid im Jahre 2003 unternehmen einzelne Parteien immer wieder einen zaghaften Vorstoß für einen neuen Volksentscheid, aber da Wirtschaft und Regierung auf eine Einführung des Euro hoffen, wagt niemand wirklich einen Volksentscheid zu fordern, da sich die Haltung des Volkes zum Euro kaum verändert hat, was nicht zuletzt auch auf die verschiedenen Euro-Krisen zurückzuführen ist.

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mercredi 16 mars 2011

Der Kauf von Alkohol in Schweden

In normalen Läden darf in Schweden nur sogenanntes Lättöl (Leichtbier) und Folköl (Volksbier) verkauft werden, wobei sich die beiden Biere lediglich in der Alkoholmenge unterscheiden. Lättöl hat einen Alkoholgehalt von maximal 2,25 % Vol und Folköl überschreitet keine 3,5 % Vol. Den Läden ist es jedoch verboten dieses Bier an Jugendliche unter 18 Jahren zu verkaufen.

Wer stärkere alkoholische Getränke kaufen will, unabhängig, ob es sich um Wein, Sekt, Schnaps oder Bier handelt, muss diese Getränke in der Systembolaget kaufen, dem staatlichen Netz an Alkoholverkaufsstellen, die man im ganzen Land findet.

Der private Import von Alkohol aus anderen europäischen Ländern ist in Schweden erlaubt, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass auf die Getränke die schwedische Alkoholsteuer bezahlt wird. Wer nicht nachweisen kann, dass die entsprechenden Abgaben an den schwedischen Zoll entrichtet wurden, riskiert, dass die gesamte Lieferung beschlagnahmt wird. Dies gilt auch, wenn der importierte Alkohol dem Eigengebrauch dient.

Bei einer grenzüberschreitenden Reise ist es erlaubt Alkohol für den privaten Gebrauch mitzubringen ohne dass darauf die schwedische Steuer bezahlt wird. In der Regel entscheidet der Zoll, ob eine Menge privat sein kann oder nicht. Die Aussage von 10 Liter Schnaps ist daher nur ein Richtwert und kann, falls man stichhaltige Gründe vorlegen kann, auch überschritten werden oder, in anderen Fällen, als zu viel eingestuft werden.

Die Richtmenge aus europäischen Ländern beträgt 110 Liter Bier, 90 Liter Wein, 20 Liter alkoholische Getränke mit zwischen 15 und 22 % Vol und 10 Liter Schnaps. Kommt man aus einem nichteuropäischen Land, so sind die Mengen weitaus geringer.

Copyright: Herbert Kårlin

mardi 15 mars 2011

Minimallohn oder Mindestlohn (Minimilön) in Schweden

Schweden hat, im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern, die über einen Minimallohn oder Mindestlohn (Minimilön) verfügen, keine gesetzliche Lösung. Der Minimilön ist Verhandlungssache zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft, was bedeutet, dass nicht jeder Arbeiter oder Angestellte ein Recht auf einen Minimallohn hat, sondern nur derjenige, der in einem Unternehmen arbeitet, das über eine kollektivavtal (Vertrag zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft) verfügt.

Die Höhe des Minimilön (Minimallohns, Mindestlohns) hängt jedoch nicht nur vom Beruf, sondern auch vom Alter, der Erfahrung und anderen Faktoren ab. Im Arbeitsleben spricht man jedoch nur selten von Minimilön, sonder häufiger von grundlön (Grundlohn), ingångslön (Anfangslohn) oder lägstalön (tiefstmöglicher Lohn). Der Minimallohn lag 2010 in Schweden zwischen 12.790 und 15.340 Kronen brutto für Personen ohne Berufsausbildung und ohne Berufserfahrung, was europaweit der höchste Minimilön ist.

In vielen Berufen, die einer harten Konkurrenz ausgesetzt sind, verlegen schwedische Unternehmen ihren Firmensitz in andere Länder, was bedeutet, dass sie dann ihre Angestellten zu niedrigeren Löhnen beschäftigen können und auch die Arbeitsbedingungen nicht mehr den schwedischen Gesetzen unterliegen.

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lundi 14 mars 2011

Ein schwedisches län ist kein Bundesland

Schweden ist eingeteilt in 21 län (Regionen, Provinzen), wobei die heutige Einteilung erst nach einer letzten Reform am 1. Januar 1998 entstand. Auch wenn die einzelnen län eine gewisse Eigenverantwortung tragen und das länsstyrelse (verantwortliche Regionalpolitiker) von der Bevölkerung des entsprechenden läns gewählt werden, so wird der landshövding, der höchste Politiker der Provinz, von der Regierung in Stockholm eingesetzt und ist weisungsgebunden.

Das schwedische län hat, im Gegensatz zu deutschen Bundesländern, relativ wenige Befugnisse, die sich vor allem auf das Gesundheitswesen, Integrationsfragen, Tourismus und Umweltfragen beschränkt.

Die erste Einteilung Schwedens in län erfolgte bereits im 13. Jahrhundert unter Birger jarl und Magnus Ladulås, die damals, aus Steuergründen, sogenannte slottslän (Schlossprovinzen) anlegten. Parallel entstanden sogenannte underhållslän (Unterhaltsprovinzen) die die königliche Famile versorgen mussten, pantlän (Pfandprovinzen), Länderein, die Privatbezitzer an die Krone verliehen und tjänstelän (Dienstprovinzen), die gegen militärische Dienste vergeben wurden.

Dieses erste offizielle län-System wurde 1634 reformiert, indem die ursprüngliche Einteilung des Landes aus der Wikingerzeit wieder übernommen wurde. Diese Einteilung führte später zu den Namen der schwedischen Landschaften, die noch heute oft mit Regierungsbezirken verwechselt werden.

1810 wurde Schweden dann in 26 län eingeteilt, die, in Grundzügen, bereits die heutige Funktion hatten. Um den läns jedoch bessere ökonomische Voraussetzungen zu geben, wurden 1968 Stockholm Stadt und Stockholms län zum Stockholms län zusammengefasst. 1997 entstanden dann aus Kristianstads und Malmöhus län das Skåne län und 1998 wurden aus den Göteborgs län, Bohus län, Älvsborgs län und Skaraborgs län das Västra Götalands län. Beim letzt genannten Zusammenschluss entschieden sich jedoch die Gemeinden Habo und Mullsjö gegen das Vastra Götalands län und schlossen sich dem Jönköpings län an.

Da sehr viele Schweden kaum einen Unterschied zwischen Landschaft und län machen und auch die Namen mancher Landschaften (zum Beispiel Bohuslän) sehr zweideutig sind, ist es teilweise sehr schwierig die län mit Regierungsauftrag auf Anhieb zu erkennen, denn regierungsmässig gibt es kein Bohus län mehr. Hinzu kommt das Problem, dass viele Autoren traditionsgemäß auch noch von den früheren län sprechen, um eine Gegend einzugrenzen. So findet man noch heute oft die alte Bezeichnung Malmöhus, zumal das Schloss Malmöhus ebenfalls noch eine Zeuge früherer Einteilungen ist.

Sveriges National Atlas bietet eine Karte der 21 heutigen schwedischen län.

Copyright: Herbert Kårlin